Unbekannte Täter brachen in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in einen Kiosk in <SETZEN SIE HIER IHRE STADT EIN> ein. Sie versuchten die Eingangstür auszuhebeln, Als dies misslang, zerstörten sie eine Schaufensterscheibe und gelangten so in den Innenraum. Aus der Kasse stahlen die Täter den Bargeldbestand. Zudem entwendeten Sie mehrere hundert Schachteln Zigaretten aus der Auslage und dem Lager. Der Schaden betrug insgesamt fast 5.000 Euro.

Solche Meldungen liest man sehr häufig. Einbrüche in Kioske passieren täglich. Die Ziele sind nahezu immer gleich: Bargeld und Zigaretten. Oft ist der Warenwert gar nicht groß, aber der Sachschaden durch den Einbruch ist erheblich. In manchen Fällen kommt noch Vandalismus hinzu, wenn die Täter nicht ausreichend „Beute“ machen.

Die Polizei ist mehr oder weniger machtlos. Wohnungseinbrüche zum Beispiel werden nach Angaben der Polizei nur in ca. 15% der Fälle aufklärt. Aber selbst diese erschreckend geringe Zahl sagt nicht die ganze Wahrheit. Laut Kriminalstatistik gilt ein Fall als aufgeklärt, wenn die Polizei einen Tatverdächtigen benennen kann. Professor Christian Pfeiffer vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen hat mit seinem Team genau nachgeschaut: Die Zahl der Fälle, wo wirklich ein Täter verurteilt wird, liegt bei ca. 2%. Das hört sich nicht gut an. Da dürften auch neue Gesetze, die die Strafen für Einbrüche erhöhen, nicht viel bringen.

Wie unsere Grafik auf den Vorseiten zeigt, gibt es aber vielfältige Möglichkeiten, Einbrüche selbst zu verhindern. Dazu kommen mechanische Sicherheitssysteme und Alarmanlagen in Frage. Wir schauen uns diese Maßnahmen im Folgenden genauer an.

Übrigens: Wirksamer Einbruchsschutz soll die Zeit, die ein Täter braucht, um sich Zugang zu verschaffen, auf mind. 3 Minuten verlängern. Erfahrungsgemäß geben dann die meisten Täter auf, denn die Gefahr entdeckt zu werden, steigt erheblich. Einen Einbruch komplett zu verhindern, ist heutzutage quasi unmöglich. Mit mechanischen Sicherheitslösungen ist es aber verhältnismäßig einfach, obige Zeitvorgaben umzusetzen.

Anfangen wollen wir mit der optischen Abschreckung, die manche Einbrecher erst gar nicht den Versuch unternehmen lässt. Neben einer belebten Umgebung hilft das Aufzeigen der Vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen. Dazu dienen deutliche Zeichen von Alarmanlagen, Sicherheitsdiensten sowie zu den ansonsten vorhandenen Schutzmaßnahmen („Safe vorhanden“ oder „Kein Bargeld vorhanden“). Daneben wirken Eisengitter vor Fenstern und Türen bzw. abschließbare Rollläden oder Fensterläden, sichtbarer Ziehschutz bei Schlössern usw. Alles, was nicht dem Standard entspricht und nach Sicherheit aussieht, kann helfen. Hier wird klar gemacht: Wer es nicht wirklich drauf hat, braucht es bei mir nicht zu versuchen. Schauen wir uns aber die Möglichkeiten im Einzelnen an.

Sichere Türschlösser und Schließzylinder

Einer der Schwachstellen jedes Hauses und jedes Ladens ist das Türschloss bzw. der Schließzylinder. Der Schließzylinder schützt den Mechanismus zum Öffnen der Tür. Das geht im Normalfall nur mit dem passenden Schlüssel. Der Schließzylinder kann aber auf zahlreiche Arten „überwunden“ werden:

  • Kopieren des Schlüssels: Hier wirken verschiedene Möglichkeiten dagegen, die das Kopieren erschweren, zum Beispiel Sicherheitskarten, aber auch bewegliche Teile im Schlüssel
  • Picking: Hier wird das Schloss durch Drähte geöffnet, die die Schließstifte im Zylinderschloss runterdrücken.
  • Schlagschlüssel-Methode: Einfach zu kaufende sogenannte „Schlagschlüssel“, werden mit geringem Kraftaufwand in den Zylinder geschlagen. Final wird der Moment des Zurückschnellens der Schlüsselstifte ausgenutzt, in dem der Drehmechanismus des Türriegels kurz freigegeben wird.
  • Anbohren: Hier werden die Schlüsselstifte mit einem stabilen Bohrer einfach weggebohrt. Hier helfen Schließstifte aus besonders widerstandsfähigem Material.
  • Ziehen: Mittels einer in den Zylinder eingedrehten, selbstschneidenden Schraube wird versucht, den ganzen Zylinder zu ziehen.
  • Rausdrehen: Hier wird versucht, leicht hervorstehende Zylinderschlösser mit einer Stange oder einem sogenannten „Knackrohr“ in der Mitte durchzubrechen.

Schon alleine die Liste der Möglichkeiten ist imposant und verdeutlicht die zahlreichen Schwachstellen des Schlosses. Die Hersteller kennen diese Schwachstellen aber auch und haben entsprechende Schutzmechanismen in ihre Zylinder eingebaut. Hier kommt es nur darauf an, den richtigen Schließzylinder auszuwählen und einzubauen. Wir zeigen Ihnen nach diesem Artikel, welche Schließzylinder gut geeignet sind.

Sichere Türschlösser sind wichtig

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Türschlösser mit einfacher Sicherheit

Zylinderschlösser mit mittleren Sicherheitsanforderungen

Schließzylinder mit hohen Sicherheitsanforderungen

Bei Schließzylindern gibt es übrigens Schutzklassen, die stellvertretend für die Qualität der Schutzmaßnahmen stehen. Leider ist aber die Kennzeichnung nicht immer klar ersichtlich. Hier leisten die Hersteller leider keinen guten Job. Anzutreffende Schutzklassen sind:

SKG *** bedeutet Bohrschutz, Schlagschutz und Kernziehschutz
VdS** bedeutet Basisschutz bei mittleren Anforderungen
VdS*** bedeutet höhere oder hohe Sicherheit bei besonderen Anforderungen

DIN EN 1303: Diese DIN-Norm trifft man ebenfalls häufig. Aussagen der Form „Schutz nach DIN EN 1303“ machen aber keinen Sinn; in der DIN gibt es Unterklassen mit wiederum zahlreichen Stufen. Nur zwei bis drei Kombinationen dieser Klassen und Stufen sind wirklich aussagekräftig, was die Sicherheit des Schließzylinders betrifft.

Sicherung von Fenstern

Man kann bereits beim Einbau der Fenster auf entsprechende Widerstandsklassen achten. Widerstandsklassen reichen von RC1N bis RC6. RC1N bietet nahezu keinen Schutz. Die Fenster werden meist nur durch den sogenannten Rollzapfen in den Fensterrahmen gedrückt. Ein Einbrecher hebelt das Fenster einfach auf und ist drin. RC2, max. RC3, werden für Wohnungen und Häuser als ausreichend betrachtet. Hier werden die Rollzapfen durch Pilzzapfen ersetzt und der Schließmechanismus setzt an mehreren Stellen an. Zusätzlich sind die Ränder des Fensters verstärkt, was gegen das Aufbiegen wirkt. Bei RC2 geht man davon aus, dass ein mit solidem Stemmwerkzeug anrückender Dieb 3 Minuten (5 Minuten bei RC3) braucht, um das Fenster zu überwinden. Bei RC6 geht man von 20 Minuten aus, die ein echter Profi mit Bohrmaschine, Winkelschleifer und Stichsäge zu Werke gehen muss, bis er drinnen ist. 3 Minuten sind für einen Einbrecher eine lange Zeit; viele geben vorher auf.

Natürlich sind Fenster höherer Widerstandsklassen sehr teuer und nicht einfach nachrüstbar. Es kann sich jedoch lohnen, bei der Suche nach einem Laden bereits darauf zu achten. Wenn der Vormieter Pfandleiher oder ein Fotofachgeschäft war, sind die Chancen gut, eine entsprechende Sicherheitseinrichtung mit zu übernehmen.

Folgende Schutzklassen gibt es bei Fenstern; diese gelten auch analog für Türen:

  1. RC1N: Sehr geringer Einbruchschutz gegen Gegentreten, Gegenspringen und dergleichen
  2. RC2Mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher oder Zange braucht ein Täter ca. 3 Minuten, bis er den Widerstand überwunden hat
  3. RC3Ein vorgeplanter Einbruch mit weiterem Werkzeug wie einem Kuhfuß hält diese Klasse max. 5 Minuten statt
  4. RC4Mit diversen Schlagwerkzeugen und einfachen Bohrwerkzeugen braucht ein Einbrecher mind. 10 Minuten zur Überwindung der Hindernisse
  5. RC5Auch mit spezialisierten Elektrowerkzeugen braucht ein Einbrecher 15 Minuten zur Überwindung der Hindernisse
  6. RC6Ein mit jeglicher Art von Maschinen anrückender Täter braucht dennoch mehr als 30 Minuten, bis er die Widerstände überwunden hat

Alternativen zur Fenstersicherung

Neue Fenster sind sehr oft keine Option: Entweder sie sind zu teuer oder die Fenster gehören eigentlich dem Vermieter oder einer Eigentümergemeinschaft.

Die Scheibe selbst kann man aber auch mit Sicherheitsfolie gegen Scheibeneinschlag sichern. Dies ist eine sehr gute und vergleichsweise preiswerte Möglichkeit der Absicherung. Sicherheitsfolien sind blickdurchlässig und fallen somit nicht auf. Sie erhöhen den Aufwand deutlich, bis man durch die Scheibe durchgreifen oder diese komplett entfernen kann. Da viele Einbrecher aufgeben, wenn sie zu lange brauchen, verhindert die Folie in vielen Fällen den Einbruch komplett.

Allerdings kommt es auf die Dicke der Sicherheitsfolie an. Dünne Folien, die leichter aufzubringen sind, verhindern nur das Zusammenfallen der Glasstücke und bieten keinen Einbruchsschutz. Sie sind nur als Schutzmaßnahmen gegen Schnittwunden zu verstehen. Man braucht dickere Splitterfolien: Die dünnsten haben 100 Micron, als Einbruchshemmung brauchen Sie aber 300 Micron oder mehr. Diese Folien sind verhältnismäßig sperrig und schwer zu schneiden. Da sie auch auf den Fensterrahmen aufgebracht werden müssen, damit die Einbrecher nicht die Scheibe insgesamt rausdrücken kann, sollten sie vom Fachmann aufgebracht werden.

Scheibe und Fensterrahmen kann man auch durch feste Fenstergitter schützen. Vor Schaufenstern, die als solche auch genutzt werden, ist das aber keine gute Lösung. Die Kunden sollen ja noch gut durchschauen können und sich nicht durch ein Eisengitter behindern lassen. Die Gitter werden von außen fest in der Wand verankert. Mögliche sichtbare Schrauben, die man rausdrehen könnte, werden mit Sicherheitsschraubköpfen unbrauchbar gemacht. Das Gitter sitzt dann fest. Dieser Schutz ist hochwirksam, aber auch nicht besonders schön anzusehen.

Als weitere Alternative stehen Rollläden oder besser Rollgitter zur Verfügung. Diese schützen vor allem Schaufenster, die während der Geschäftszeit ihren Zweck ohne Einschränkung der Durchsicht erfüllen müssen. Auch hier sind nicht alle Produkte gleich. Der gute Einbrecher schiebt das Rollgitter einfach wieder hoch, reißt es auch der Verankerung, verbiegt die Gitterstäbe oder löst Blockierungsmechanismen im Rollkasten. Für diese Schwachstellen gibt es entsprechende Gegenmaßnahmen, die bereits im Produkt enthalten sind oder sich wie eine Hochschiebesperre nachrüsten lassen. Versicherungen fordern hier regelmäßig den Schutz gegen Hochschieben, was meist durch ein entsprechendes Schloss zu gewährleisten ist.

Sicherung von Türen: Panzerriegel als Alternative beachten!

Natürlich sind bei den Türen die Schlösser das A und O. Allerdings gibt es ebenso wie bei Fenstern Maßnahmen oder Ausführungen, die Einbruchsversuche verhindern oder deren Erfolg deutlich verzögern. Wie bei den Fenstern gibt es Schutzbleche, verstärkte Scharniere, Schließmechanismen an mehreren Stellen und Metalleinfassungen rund um die Tür gegen das Aushebeln. Auch die Türblätter selbst lassen sich verstärken. Für Türen gelten übrigens die gleichen Widerstandsklassen wie für Fenster. Daran kann man sich sehr orientieren.

Der Austausch der Tür und des Türrahmens sind aber selten gängige Optionen, schon aus Kostengründen. Als Nachrüstung schauen wir uns daher genauer die Nutzung von Panzerriegel an. Beachten Sie hierbei, dass deren Einbau evtl. vom Eigentümer zu genehmigen ist!

Welche Panzerriegel es gibt und welches die besten Panzerriegel sind, können Sie hier nachlesen.

Panzerriegel dienen zum Schutz der Eingangstüren. Sie sind vergleichsweise einfach zu montieren und sehr effektiv. Sie werden an der Innenseite der Tür angebracht. Die Stange deckt die ganze Breite der Tür ab und wird auf beiden Seiten entweder im Mauerwerk oder am Mauerwerk angebracht. Normale Türen haben in der Regel einen Riegel, der vom Türschloss in das Schließblech gedrückt wird. Hochwertigere Türen haben auch Riegel im oberen und unteren Bereich der Tür und bieten damit zusätzlichen Schutz. Ein Panzerriegel dagegen verteilt beim Versuch, die Tür einzudrücken, die Last auf die ganze Türbreite und sowohl auf die Bandseite, wo die Tür eingehängt ist, wie auch auf die Schließseite. Panzerriegel halten so in der Regel der Last von einer Tonne statt. Ohne schweres Gerät ist einem Panzerriegel also nicht beizukommen.

Für Nebentüren reicht es, wenn der Riegel nur von innen abschließbar ist. Sie schließen dann den Panzerriegel ab und verlassen die Räume über die Haupttür. Dies wäre zum Beispiel eine gute Lösung, wenn die Haupttür durch einen Rollladen gesichert ist. Wenn Sie die Haupttüre verstärken wollen, müssen Sie das Türblatt mit einer Lochsäge öffnen und den Schließmechanismus für den Panzerriegel darüber von außen zugänglich machen. Wichtig ist dabei, dass der Schließzylinder des Panzerriegels hochwertig ist. Sonst haben Sie einen wirksamen Riegel, der aber sehr leicht durch Knacken des Schlosses zu öffnen ist. Bei zu tiefen Türblättern, insbesondere also bei schon verstärkten Türen, können Sie evtl. den Schließmechanismus auch gar nicht durch die Tür führen, da der Mechanismus nicht lang genug ist. Hier müssen Sie vorab feststellen, um was für eine Tür mit welchen Maßen es sich handelt.

Sicherung über Alarmanlagen

Die Vor- und Nachteile von Alarmanlagen sind offensichtlich. Diese schrecken potentielle Täter ab oder verkürzen die Zeit, die der Täter im Einbruchsfalle hat. Sie stellen selbst keinen mechanischen Einbruchsschutz dar.

Am besten ist die Kombination von mechanischem Schutz und der Alarmanlage. Dies gewährleistet sowohl gute Vorbeugung wie auch guten Widerstand im Ernstfall. Der Unterhalt einer echten Alarmanlage ist aber eher teuer. Noch teurer wird das Aufschalten eines Sicherheitsdienstes. Wir stellen Alarmanlagen daher hier nicht in den Vordergrund unserer Überlegungen.