Man kann dem Thema Cannabis aktuell nicht aus dem Weg gehen. In vielen Ländern gibt es neue Gesetze sowie neue Vertriebswege und Produkte.

Ab Oktober diesen Jahres kann in Kanada Cannabis angebaut, besessen, verkauft und konsumiert werden. Kanada ist das erste Industrieland, das diesen Schritt geht. Einerseits will man das Thema aus der Illegalität holen und den Schwarzmarkt austrocknen, andererseits die Preise über Steuern kontrollieren und so die Haushalte aufbessern. Dazu kommt, dass man langfristig weltweit mit einer steigenden Nachfrage aus kontrolliertem Anbau rechnet, wenn andere Staaten den Konsum ebenfalls freigeben.

In Kanada können die Provinzen die Vertriebswege bestimmen, d.h. den Verkauf nur mit staatlicher Lizenz erlauben oder ihn komplett freigeben. Damit bleiben die Vertriebswege und die Steuern in der Hand des Staates. Bei geschätzten 4 Milliarden Marktvolumen in Kanada spült dies auch jede Menge Geld in die Staatskassen.

In den USA ist der Status in den Staaten Colorado und Kalifornien ähnlich, nicht jedoch in anderen US-Bundesstaaten. Auch in Europa gewinnt das Thema an Schwung. Italien erlaubt seit Januar 2017 den Anbau und Verkauf von Cannabis Light, bei dem der Gehalt der Rauschsubstanz THC bei max. 0,6% liegen darf. Bis zu 600 Geschäfte sollen daraufhin in Italien entstanden sein, die Cannabis light verkaufen – bei Umsätzen von 40 Millionen Euro pro Jahr. Interessant: Kioskbesitzer in Italien waren dennoch stark verunsichert, als eine botanische Zeitschrift als Beilage 1 Gramm Cannabisblüten in die Zeitschrift klebte.

In der Schweiz, die Cannabis Light ebenfalls zulässt, allerdings mit bis 1% THC-Anteil, ist nun auch Lidl in den Vertrieb eingestiegen. Die Hanfblüten erfüllen natürlich die gesetzlichen Vorgaben und haben zudem einen hohen Anteil an Cannabidiol (CBD), das entkrampfend und entzündungshemmend wirkt. Der Vertriebsstart erfolgt nicht landesweit, sondern nur in ausgewählten Geschäften. Eine Ausweitung wäre aber ein logischer Schritt, wenn die Tests erfolgreich verlaufen.

Man kann sich die Frage stellen, wie lange es noch dauert, wie Cannabis auch in Deutschland (und dann am Kiosk) erhältlich ist. Eine Chance für Kioske und Spätis wäre dies auf jeden Fall!